Mitterlehner: Ende der Medizinquote wäre große Herausforderung - derStandard.at, 25.02.2016

Wissenschaftsminister traf zuständigen EU-Kommissar zu Arbeitsgespräch

Wien – Bei einem Arbeitsgespräch mit dem zuständigen EU-Kommissar Tibor Navracsics hat Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) am Donnerstag vor einem Ende der Medizinquote für österreichische Studenten gewarnt. "Die Medizinquote hat sich grundsätzlich bewährt, und wir werden das in direkten Gesprächen und mit fundierten Unterlagen auf europäischer Ebene untermauern", erklärte er in einer Aussendung.

Sollte die Regelung nicht verlängert werden, wäre das für den Gesundheits- und Wissenschaftsstandort Österreich eine große Herausforderung, so Mitterlehner. "Das habe ich auch im heutigen Gespräch deponiert."

Seit dem Studienjahr 2006/07 gilt in Human- und Zahnmedizin eine Quotenregelung. 75 Prozent der Studienplätze sind demnach für Inhaber österreichischer Reifezeugnisse reserviert, 20 Prozent für EU-Bürger und fünf Prozent für Nicht-EU-Bürger. Dagegen leitete die EU-Kommission ein Verfahren ein, das bis Ende dieses Jahres ruht.
Entscheidung der EU-Kommission Ende 2016 erwartet

Im Wissenschaftsministerium geht man davon aus, dass die EU-Kommission im zweiten Halbjahr 2016 darüber entscheiden wird, ob das Moratorium ausläuft oder beibehalten wird. Navracsics habe während des Gesprächs erwähnt, dass andere Staaten ähnliche Probleme hätten.

26. Feb. 2016
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