Forschung und Unis: Wifo will "weitere Anstrengungen" - derStandard.at, 19.02.2016

"Signifikante Ausweitung der privaten Mittel" bei Forschung nötig – Zweiprozentige Hochschulquote derzeit weit entfernt

Wien – Das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) mahnt "weitere Anstrengungen" zur Erreichung einer Forschungsquote von 3,76 Prozent bis 2020 sowie einer Hochschulquote von zwei Prozent des BIP ein. Für die Erreichung des Forschungsziels brauche es eine "signifikante Ausweitung der privaten Mittel", heißt es in einer Aussendung. Auch an den Hochschulen gebe es Potenzial für mehr private Finanzierung.

Die Regierung hat sich in diversen Strategiepapieren das Ziel gesetzt, bis 2020 die Forschungsquote auf 3,76 Prozent zu steigern – ein Drittel der dafür nötigen Mittel sollen dabei von der öffentlichen Hand getragen werden. Im Regierungsprogramm enthalten ist außerdem das Ziel, für Hochschulen zwei Prozent des BIP aufzuwenden (ohne Aufteilung auf öffentliche und private Mittel).
Forschungsfinanzierung auf Zielkurs

Derzeit liegt die Forschungsquote praktisch genau bei drei Prozent und damit im europäischen Spitzenfeld, allerdings unter den Werten von Dänemark, Finnland und Schweden. 2015 wurden insgesamt 10,1 Mrd. Euro für Forschung ausgegeben – um 2020 auf 3,76 Prozent des BIP zu kommen, müsste dieser Wert laut einer Wifo-Vorausschätzung auf knapp 15 Mrd. Euro anwachsen.

Unter Annahme einer gleichmäßigen jährlichen Steigerung der Mittel wie seit 2011 liegt die öffentliche Forschungsfinanzierung derzeit auf Zielkurs, so das Wifo. "Die private Finanzierung bleibt jedoch hinter den für eine Zielerreichung notwendigen Mitteln zurück." Die Ursachen dafür lägen in einer Kombination aus dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld und der auf Branchen mit mittlerer bis mittelhoher Forschungsintensität konzentrierten Wirtschaftsstruktur.

20. Feb. 2016
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