Rechtspopulismus: Darf ein Professor so was twittern? - Zeit Online, 13.02.2016

Der Rechtspopulismus tobt auch an den Unis. Die reagieren mal souverän, mal hilflos.

Immer montags, wenn die "Leipziger gegen die Islamisierung des Abendlandes" (Legida) aufmarschieren, kann man sich die Universität der Stadt wie eine Festung vorstellen. Es gibt Demos, Plakataktionen, Poetry-Slams; und der Hochschulchor schmetterte den Rechtspopulisten schon das Kirchenlied Sonne der Gerechtigkeit entgegen. Die Uni hat sich so klar wie kaum eine andere Leipziger Institution wider die Wut der Straße positioniert.

Doch neuerdings fragt man sich innerhalb dieser Festung, ob nicht auch hier Pegida-Geist weht. Der Grund sind Äußerungen wie diese: "Es ist natürlich, sich zu wehren, wenn die eigene Kultur untergeht. Die 'Angst des weißen Mannes' sollte wehrhaft werden!" Oder: "Wenn man Illegale nicht mehr ausweisen kann, ohne dass Gutmenschen sich inszenieren, ist das die Besetzung der EU durch Roma und 'Flüchtlinge'." Und: "Es gibt keinen friedfertigen Islam. Das Grundkonzept dieser 'Religion' ist kriegerische Ausbreitung." Die Sätze wurden bei Twitter veröffentlicht.

15. Feb. 2016
15. Feb. 2016