Häme für deutsche Lehrersuche in Österreich - derStandard.at, 21.02.2016

Lehrergewerkschafter Kimberger: "Österreich braucht seine Pädagogen schon selber"

Berlin/Wien – Großes Aufsehen, aber nicht ebensolche Zustimmung hat die Berliner Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) mit ihrem Vorschlag ausgelöst, den akuten Mangel an Berliner Grundschullehrern mit österreichischen Kräften auszugleichen. "Berlin braucht sich da keine großen Hoffnungen machen, bei uns fündig zu werden. Österreich braucht seine Pädagogen schon selber", sagt der Vorsitzende der Pflichtschullehrer-Gewerkschaft, Paul Kimberger, zum STANDARD.

Zwar herrsche in Österreich kein solcher Engpass wie in Berlin, aber auch hierzulande gingen in den kommenden zehn bis zwölf Jahren 50 Prozent der Lehrer in Pension. Zudem, so Kimberger, sei die Integration und Ausbildung von Flüchtlingskindern "eine zusätzliche Herausforderung."
Kritik an Abwerbeaktion

Diese besteht auch in der deutschen Hauptstadt. Und dort gibt es eben auch noch einen akuten Mangel an Grundschullehrern – in diesem Jahr fehlen allein 1000. Daher plant die Berliner Bildungssenatorin, jetzt in österreichischen und auch niederländischen Gefilden zu wildern. Ab dem Frühjahr will sie in großen Anzeigen für einen Ortswechsel werben.

22. Feb. 2016
22. Feb. 2016